So könnte die BRN in Dresden wiederbelebt werden

Blog-Artikel

Von: Admin | Veröffentlicht: 01.07.2025 15:30 | Aufrufe: 74
Nach sechs Jahren Pause gibt es neue Hoffnung für die legendäre Bunte Republik Neustadt (BRN) in Dresden. SPD-Stadtbezirksbeirat Christian Demuth hat ein Konzept entwickelt, das auf dezentrale Veranstaltungen setzt und dabei sowohl die Sicherheitsanforderungen als auch die lokale Kulturszene berücksichtigt. Statt einer großen zentralen Feier sollen mehrere kleinere Events an verschiedenen Standorten stattfinden.

Ein Stadtteilfest mit Tradition sucht seine Zukunft

Seit 2019 ist die Dresdner Neustadt ohne ihr größtes Fest: Die "Bunte Republik Neustadt" pausiert bereits im sechsten Jahr. An den Hauswänden des Stadtteils prangt mittlerweile das resignierte Graffiti "BRN ist tot" – doch diese Totenerklärung könnte verfrüht sein.

Christian Demuth, SPD-Mitglied im Stadtbezirksbeirat Neustadt, hat gemeinsam mit seiner Parteikollegin Julia Hartl ein Diskussionspapier erarbeitet, das neue Wege für die Wiederbelebung des Stadtteilfestes aufzeigt. "Wir wollen einerseits wieder eine Debatte rund um die BRN anstoßen, aber auch schon konkrete Vorschläge liefern, wie man ein solches Fest stemmen könnte", erklärt Demuth seine Motivation.

Dezentral statt zentral: Ein neuer Ansatz

Das Herzstück des Konzepts ist die Abkehr von der traditionellen Großveranstaltung hin zu einem dezentralen Kultur- und Kreativfest. Statt Tausende von Besuchern auf wenigen Straßenzügen zu konzentrieren, sollen mehrere Veranstaltungen parallel an verschiedenen Orten in der Neustadt stattfinden.

Diese Entwicklung zeichnet sich bereits ab: Beim "Bunten Sommer" organisierten Klubs wie das Madness oder die Groove Station eigenständig Konzerte auf ihren Privatflächen. Das "Farewell Youth Fest" bewies eindrucksvoll, was möglich ist – acht Klubs stellten gemeinsam ein Festival mit 78 Bands auf die Beine.

Bewährte Locations als Veranstaltungsorte

Demuth schwebt eine Mischung aus Hechtfest und Fête de la musique vor. Klubs mit Außenflächen wie Groove, Ostpol, Scheune und Katys Garage könnten als dezentrale Veranstaltungsorte fungieren. Ergänzend könnte eine größere Veranstaltung im Alaunpark stattfinden.

Dieser Ansatz bietet praktische Vorteile: Die komplexen Sicherheitsfragen, die bei Veranstaltungen in der äußeren Neustadt oft zu hohen behördlichen Auflagen führen, würden bei kleineren, verteilten Events deutlich weniger ins Gewicht fallen. Straßensperrungen wären an vielen Stellen überflüssig.

Politische Forderungen für mehr Unterstützung

Das Konzept geht über reine Veranstaltungsplanung hinaus und formuliert konkrete politische Forderungen. Demuth sieht den Freistaat in der Pflicht, sich um den Terrorschutz zu kümmern – eine Aufgabe, die nicht bei den Stadtfest-Organisatoren liegen sollte.

Für kleinere Feste fordert er städtische Unterstützung bei organisatorischen Aspekten wie der Beschilderung. Auch die Finanzierung und der Betrieb von Terror-Sperren dürfe nicht zur Belastung für die Veranstalter werden.

Verwaltung muss Hürden abbauen

Ein zentraler Kritikpunkt betrifft die Stadtverwaltung selbst. Demuth fordert "eindeutige Ansprechpersonen und Zuständigkeiten in der Verwaltung" und appelliert an die Stadt, ihren bereits eingeschlagenen Weg fortzusetzen, Auflagen und Absprachen einfacher und kostengünstiger zu gestalten.

Mehr Zusammenhalt in der Szene nötig

Neben den administrativen Herausforderungen sieht Demuth auch ein strukturelles Problem in der Neustadt-Szene selbst: "Wir brauchen wieder mehr Zusammenhalt in der Neustadt. Viele Akteure organisieren ihre eigenen kleinen Veranstaltungen, aber selten ziehen alle an einem Strang."

Besonders wichtig ist ihm die Einbindung der lokalen Bars und Klubs. Diese Orte prägen das ganze Jahr über das kulturelle Leben der Neustadt und sollten von wiederbelebten Stadtteilfesten profitieren können. Schließlich sorgen sie auch außerhalb der Festzeiten für ein lebendiges Veranstaltungsangebot im Stadtteil.

Chance für wirtschaftliche Belebung

Die Wiederbelebung der BRN könnte nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich positive Effekte haben. Tausende Menschen besuchten regelmäßig die Veranstaltung, was insbesondere kleinen Klubs und Kneipen zugutekam. In Zeiten, in denen die Gastronomie- und Kulturbranche noch immer mit den Nachwirkungen der Pandemie kämpft, könnte ein neues Stadtteilfest wichtige Impulse setzen.

Das Konzept von Demuth und Hartl zeigt: Die BRN muss nicht tot bleiben. Mit neuen Ansätzen, politischer Unterstützung und mehr Kooperation in der Szene könnte Dresden seine Neustadt schon bald wieder feiern sehen – wenn auch in veränderter Form.

Quelle: https://www.saechsische.de

 

💬 Kommentare (2)

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EinAnwohner
02.07.2025 03:11
Will man das denn überhaupt ist ja wieder mit kosten und Verantwortung verbunden.
Aber die 2 Veranstalter können sich ja einfach zusammen tun und Zusammenarbeiten.
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Mattias
02.07.2025 12:01
Die Gastro Leute und Geschäfte in der Neustadt würden sich bestimmt darüber freuen.

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